Massaker in Tamaulipas – unsere Unterstützung
Leider müssen wir über ein entsetzliches Verbrechen mexikanischer Drogenkartelle, mit mutmaßlicher Beteiligung von 8 mexikanischen Polizisten, an Migranten aus San Marcos berichten, unter ihnen die beiden ehemaligen Stipendiaten / Familienangehörige aktueller Stipendiaten von ICAGUA:
Dora Amelia López Rafael aus Sipacapa
und
Marvin Alberto Tomás Tomás aus Comitancillo.
Am Samstag, 23.01.2021 wurden die sterblichen Überreste von 19 Ermordeten in ausgebrannten Fahrzeugen im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas (nahe der Grenze zu den USA, am Rio Grande) gefunden. Die 19 jungen Erwachsenen, alle aus dem Hochland von San Marcos, Guatemala, davon 13 aus dem Ort Comitancillo (Berichte der guatemaltekischen Zeitung Prensa Libre s.u.) hatten sich 10 Tage zuvor auf den gefährlichen Weg in die USA gemacht, um dort Arbeit zu finden. Die Menschen in Comintacillo sind bitterarm. Die Corona-Pandemie hat diese Armut noch weiter verschärft.
Dora Amelia wollte unter anderem auch Geld verdienen, um ihrem dreijährigen Sohn eine medizinisch notwendige Operation zu ermöglichen. In einem anderen Fall wollte ein jung verheirateter Vater das Geld zur Rückzahlung von Schulden verwenden. Um ihren Familienangehörigen die Chance auf eine Arbeit in den USA zu ermöglichen, müssen sich die Familie oft zusätzlich verschulden, um die Schleuser zu bezahlen. Nicht selten endet dies alles in einem Desaster wie jetzt in diesem unvorstellbaren Ausmaß für ein ganzes Dorf. Dem Sohn von Dora Amelia wurde zwischenzeitlich medizinisch geholfen. In zirka 7 Jahre muss eine vermutlich eine Folge-Operation stattfinden. Unsere Partnerorganisation MTC wird die weitere Entwicklung begleiten.
Aktuell haben wir für die betroffenen Familien mehr als € 7.500 als Spenden erhalten. Gemeinsam mit der MTC haben wir ein Konzept zur Unterstützung der Familien erarbeitet (siehe Projekte). 13 junge Erwachsene kamen ja aus einer einzigen bitterarmen Gemeinde mit dem Namen Comitancillo. Dort haben wir ein Bildungszentrum der MTC mitfinanziert, das 2010 mit dem jetzigen Kardinal Ramazzini eröffnet wurde. Aktuelle Leiterin des Bildungszentrums in Comitancillo ist eine ehemalige Stipendiatin von ICAGUA, die ein Studium zur Lehrerin absolviert hat. Sie heißt Mayra und auch gebürtig aus Comitancillo. Comitancillo ist eine Gemeinde im Hochland von San Marcos mit überwiegend indigenen Bevölkerung vom Volk der Maya-Mam.
Weitere Quellen:
NZZ:
https://www.nzz.ch/international/mexiko-kartell-ermordet-migranten-aus-guatemala-ld.1598259
Video: https://www.youtube.com/watch?v=VXl4jYxy1o0
Informationen über die Opfer und deren Familien:
Guatemaltekische und mexikanische Zeitungsartikel: